Hausnotruf Kosten: Was kostet ein Hausnotruf und wer übernimmt die Kosten?

Hier erfahren Sie alles über Hausnotruf Kosten und welche Zuschüsse Sie mit Pflegegrad beantragen können. 

Die Kosten eines Hausnotrufsystems variieren je nach Anbieter sowie den enthaltenen Leistungen. Die Kosten sind abhängig von der Installation, dem Modell, den Vertragslaufzeiten sowie eventuellen Zusatzleistungen.
Wenn durch ein Hausnotrufgerät ein Krankenhausaufenthalt vermieden werden kann und der Verbleib in der häuslichen Umgebung gesichert wird, kann sich die Krankenkasse an den Kosten beteiligen. Der Hausnotruf zählt zu den Pflegehilfsmitteln. Für Pflegebedürftige mit mindestens Pflegegrad 1 übernimmt die Pflegekasse auf Antrag unter bestimmten Voraussetzungen einen Teil der Kosten. Meist sind die Kosten für ein Basispaket damit abgedeckt. Wir, als Ratgeber zum Thema Hausnotruf, haben im Folgenden die wichtigsten Fakten rundum die Kosten eines Hausnotrufs für Sie zusammengestellt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Hausnotruf und wie funktioniert er?

Ein Hausnotruf ist ein Notrufsystem, das älteren oder behinderten Menschen ermöglicht, im Notfall schnell Hilfe zu rufen. Das System besteht aus einem Empfänger, der mit einer Basisstation verbunden ist, und einem Sender, den der Benutzer am Körper trägt. Im Notfall drückt der Benutzer einfach den Knopf am Sender, um sofortige Hilfe anzufordern.

Hausnotruf Kosten: Was muss ich bezahlen?

Die Grund­leistung für den Hausnotruf kostet bei fast allen Anbietern im Monat 23,00 bis 29,00 Euro. Hinzu kommen teils einmalige Anschluss­kosten von bis zu 60,00 Euro.

Die Schlüsselverwahrung kostet immer extra. Viele Dienste bieten an, einen Schlüssel zu hinterlegen oder einen Schlüssel­safe am Haus des Kunden einzurichten. Für diesen Service wird entweder eine Kaution erbracht oder die Kosten werden monatlich abgerechnet und liegen zwischen 4,50 und 25,00 Euro. Diese Leistung kann auch als Einmalzahlung fällig werden, dabei variieren die Kosten zwischen 10,00 und rund 100,00 Euro. – Vergleichen lohnt ich also!
Basis­station mit Mobil­funk: Mitunter ist ein Notrufgerät nötig, das sich per Mobil­funk mit der Zentrale verbindet. Bei manchen Anbietern kostet das extra: monatlich zwischen 3,00 und 8,00 Euro oder einmalig bis zu 86,00 Euro.
In der folgenden Preisliste finden Sie die Hausnotrufkosten noch einmal übersichtlich zusammengefasst:

Service Kosten (anbieterabhängig)
Grundleistungen für Selbstzahler pro Monat
23 bis 29 Euro
Einmalige Anschlusskosten für Selbstzahler
0 bis 60 Euro
Schlüsselverwahrung pro Monat
4,50 bis 25 Euro
Schlüsselsafe (einmalig)
10 bis 103,50 Euro

Anhand der Tabelle ist zu sehen, dass die Kosten je nach Anbieter stark variieren. Daher sollten Sie vor der Anschaffung eines Notrufknopfes auf jeden Fall vergleichen. Mit dem folgenden Hausnotruf-Vergleich können Sie so erhebliche Kosten sparen.

Tipp: Kostenlose Anbieter-Vergleiche nutzen

Die Suche nach dem richtigen Anbieter kann zeitaufwendig sein. Deswegen haben wir die besten Vergleichsmöglichkeiten* für Sie zusammengestellt. So finden Sie garantiert den richtigen Hausnotruf-Anbieter für Ihre individuellen Bedürfnisse und sparen erhebliche Kosten.

So erhalten Sie Angebote mit konkreten Preisen:

  1. Wählen Sie die für sich oder Ihren Angehörigen zutreffenden Parameter aus
  2. Um regionale, für Sie passende Angebote zu finden, tragen Sie bitte Ihre PLZ ein.
  3. Geben Sie im letzten Schritt Ihre Kontaktdaten ein.
    Dies ist notwendig, um mit Ihnen Ihr persönliches Angebot telefonisch zu besprechen.

Hier können Sie einen weiteren Vergleich vornehmen: Hausnotruf-Vergleich bei Senioren-Focus

*Um diesen Service anbieten zu können, erhalten wir für die Kontaktvermittlung eine kleine Provision. Für Sie entstehen dadurch keine Kosten.

Kostenübernahme durch die Pflegekasse

Wann die Pflegekasse zahlt: Für Nutzer mit Pfle­gegrad, die gänzlich oder über­wiegend allein sind, trägt in der Regel die Pflege­versicherung die Kosten für den Haus­notruf. Seit Juni 2018 bezuschussen die Pflegekassen einen Hausnotruf mit 25,50 Euro/Monat. Dafür müssen folgende Grundvoraussetzungen erfüllt werden:

Pflegebedürftigkeit muss bestehen (mind. Pflegegrad 1)

Der Pflegebedürftige ist gänzlich oder über weite Teile des Tages allein. Oder er lebt mit jemandem zusammen, der in Notsituationen nicht in der Lage ist, Hilfe zu rufen.

Es muss sich um einen von der Pflegekasse anerkannten Anbieter handeln

Die Preise der Basisangebote vieler Hausnotruf-Anbieter richten sich nach dem Förderzuschuss der Pflegeversicherung. Dieser ist gesetzlich festgelegt und liegt derzeit bei 25,50 Euro. Zusätzlich werden die Kosten für die Installation mit 10,49 Euro gefördert. Menschen mit anerkannter Pflegestufe erhalten unter bestimmten Voraussetzungen diesen Zuschuss. Damit ist es möglich, den Hausnotrufdienst durch die Förderung kostenfrei zu erhalten. Liegt der Preis des Basispakets über den 25,50 Euro monatlich, muss die Differenz vom Betroffenen selbst getragen werden. Vereinbarte Zusatzleistungen werden ebenfalls separat abgerechnet.

Wie bekomme ich den Hausnotruf über die Pflegekasse?

Sie bekommen den Antrag für die Pflegekasse von Ihrem Hausnotruf-Anbieter, fragen Sie danach. Dieser rechnet die Kosten dann direkt mit der Kasse ab, so dass Sie als Kunde nichts weiter tun müssen. Zusätzliche Leistungen wie z.B. die  Schlüsselhinterlegung müssen jedoch selbst bezahlt werden. Fragen Sie vor Vertragsabschluss bei Ihrem Anbieter, ob Sie zunächst in Vorkasse gehen müssen oder die Leistung direkt über die Pflegekasse abgerechnet wird.
Hausnotruf Kosten: Erstattung bei Pflegestufe: So sparen Sie Kosten und sichern sich Zuschüsse bei der Anschaffung eines Hausnotrufsystems.
Tipp

Sichern Sie sich weitere Zuschüsse bei vorliegender Pflegestufe

Liegt eine Pflegebedürftigkeit vor, gibt es für Pflegemittel einen staatlichen Erstattungs-Anspruch. Sichern Sie sich daher die aktuelle Förderung und profitieren Sie von weiteren nützlichen Hilfsmitteln wie zum Beispiel einem Treppenlift und weiteren:

Hausnotruf-Kosten von der Steuer absetzen

Der Bundesfinanzhof entschied in seinem Urteil vom 3. September 2015 u.a.: Die Kosten für einen Hausnotrufdienst in den eigenen vier Wänden wirkt sich als sogenannte haushaltsnahe Dienstleistung steuermindernd aus. Dabei spielt es keine Rolle, dass sich die Notrufzentrale außerhalb des Haushalts des Steuerzahlers befindet. Im verhandelten Fall schloss ein Rentner einen Betreuungsvertrag ab, der ein 24-Stunden-Notruf-System beinhaltete. Als er diese Aufwendungen als Kosten haushaltsnaher Dienstleistungen in seiner Steuererklärung geltend machte, scheiterte er damit beim Finanzamt. Der BFH stellt sich mit dem Urteil auf die Seite des Rentners. Die Kosten sind umfassend als haushaltsnahe Dienstleistungen absetzbar.

Info

Der Bundesfinanzhof (BFH) hat entschieden, dass die Kosten für die Rufbereitschaft/Notrufzentrale als haushaltsnahe Dienstleistungen abgesetzt werden können (BFH, Az. VI R 18/14).

Ein Hausnotrufsystem kaufen: Diese Dinge sollten Sie beachten

Hier finden Sie eine Checkliste mit hilfreichen Hinweisen, die Sie vor der Anschaffung eines Hausnotrufsystems beachten bzw. klären sollten:

Mehrere Angebote einholen

Holen Sie mehrere Angebote ein, so können Sie vorab schon die Preise und Leistungen der Hausnotruf-Dienste vergleichen. Wichtig: Nicht überall sind die Leistungen gleich gut. Günstigere Anbieter können unter Umständen nicht den Service bieten wie etwas teurerer Anbieter. Nutzen Sie dafür am besten ein Vergleichsportal wie Seniorenfocus.de. Dieses funktioniert ähnlich einfach wie bei Check24 oder Verivox.

24-h-Erreichbarkeit​

Es muss gewährleistet sein, dass die Hausnotruf-Zentrale des Anbieters rund um die Uhr erreichbar ist. Dies müssen auch kleinere Anbieter garantieren können, da das Senioren-Notrufsystem sonst nutzlos ist.

Vertragsdetails abklären

Sie sollten jederzeit die Vertragsleistungen erweitern oder kürzen können. Der Vertrag sollte ohne lange Fristen kündbar sein und auf keinen Fall eine Mindestlaufzeit haben. Bei Eintritt eines Todesfalles sollte der Vertrag sofort und ohne Einhaltung von Kündigungsfristen sowie ohne weitere Kosten aufgelöst werden können.

Kosten

Welche Kosten entstehen für das Aufstellen und die Einrichtung des Hausnotruf-Gerätes sowie eventuelle Wartungsarbeiten? Erfragen Sie bei den Anbietern, wer die Kosten für einen Fehlalarm, d. h. wenn das Gerät aus Versehen ausgelöst wurde, übernimmt. Wenn Sie einen Pflegegrad/eine Pflegestufe haben, gewährt die Pflegeversicherung einen Zuschuss. Klären Sie ab, ob Ihr Anbieter von der Pflegeversicherung zugelassen ist.

Mögliche Zusatzleistungen

Informieren Sie sich auch über die Hausnotruf Zusatzleistungen, z. B. eine regelmäßige Rückmeldefunktion oder Schlüsselhinterlegung. Dabei meldet sich der Betroffene zu einer bestimmten Tageszeit per Knopfdruck beim Notrufdienst (auch „Mir-geht-es-gut-Funktion” genannt). Lassen Sie sich die Zusatzleistungen von Ihrem Anbieter genau erklären und die Kosten mitteilen.

Qualifiziertes Personal

Verfügt der Anbieter über qualifiziertes Fachpersonal bei der Annahme des Notrufs? Wird im Notfall ein qualifiziertes und ausgebildetes Personal zu Ihnen geschickt?

Technische Voraussetzungen

Da das Hausnotrufsystem meist an eine Steckdose sowie an den Telefonanschluss angeschlossen wird, sollten Sie abklären, wie sich das Gerät bei einem Stromausfall verhält. Des Weiteren ist wichtig, dass der Notrufsknopf wasserdicht ist. Denn insbesondere beim Duschen oder Baden sollte er getragen werden. Hat das Gerät einen Defekt, sollte vom Anbieter schnellstmöglicher Ersatz geliefert werden können. Lassen Sie sich die Bedienung genau erklären und fragen Sie nach, wenn Ihnen etwas unklar ist.

Fazit

Ein Hausnotruf kann älteren oder behinderten Menschen ein hohes Maß an Sicherheit und Unabhängigkeit geben. Die Kosten für einen Hausnotruf können je nach Anbieter und Leistungsumfang variieren, und werden in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, die Kosten zu reduzieren oder zu übernehmen, wie die Pflegeversicherung, das Sozialamt oder die steuerliche Absetzbarkeit.

Häufig gestellte Fragen zu den Hausnotruf Kosten

Was kostet ein Hausnotruf im Monat?
Die Kosten für einen Hausnotruf variieren je nach Anbieter und Leistungsumfang. In der Regel muss man mit einer monatlichen Grundgebühr von etwa 20 bis 50 Euro rechnen (ohne Pflegegrad). Zusätzliche Leistungen können mit weiteren Kosten verbunden sein.
Generell übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für einen Hausnotruf nicht. Sobald aber eine anerkannte Pflegebedürftigkeit (ab Pflegegrad 1) besteht, wird der Hausnotruf durch die Pflegekasse bezuschusst. Dieser deckt bei den meisten Anbietern die monatliche Grundgebühr.
Ja, die Kosten für einen Hausnotruf können als außergewöhnliche Belastungen steuerlich abgesetzt werden. Dazu muss man jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Es empfiehlt sich, dies mit einem Steuerberater zu besprechen.

Die Installationskosten für einen Hausnotruf können je nach Anbieter zwischen 50 und 100 Euro betragen. Einige Anbieter verzichten jedoch auf die Installationsgebühr.

Ja, es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Kosten für einen Hausnotruf zu reduzieren oder zu übernehmen. Dazu gehören die Pflegeversicherung, das Sozialamt oder die steuerliche Absetzbarkeit. Es lohnt sich auch, verschiedene Anbieter zu vergleichen, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden.
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